Burn Out – Stress als Krankheitsursache
Am Arbeitsplatz kommt man kaum zur Ruhe, in der Familie wird man ständig gefordert und auch die Freizeit ist straff durchgeplant: Wer ständig unter Strom steht, der leidet darunter und merkt es oft nicht einmal. Stress an sich hat zwar auch positive Eigenschaften und regt den Stoffwechsel an, aber auf Dauer schlägt sich die Überlastung in dem typischen Gefühl nieder, ausgebrannt zu sein. Im englischen Sprachgebrauch gibt es den Satz „burn the candle at two ends“, was bedeutet, dass die Kerze von beiden Seiten abbrennt. Wenn man diesen Vergleich fortführt, würde man also schneller am Ende sein als im Normalzustand ohne den enormen Stress. Doch was bedeutet Burn Out genau und was passiert, wenn man nicht mehr kann? Oft kommt es zu einer Art Zusammenbruch. Bei vielen überlasteten Menschen versteckt sich dieses Zusammenbrechen in einer Erkrankung und ist deshalb nicht immer gleich zu erkennen. Die Betroffenen verbergen ihre Erschöpfung und denken nicht daran, sich zu schonen. Burn Out ist im Grunde genommen keine Erkrankung, sondern ein Oberbegriff, der sich auf die charakteristischen Symptome der Krise bezieht. Es handelt sich also um eine Typisierung der Arbeitsunfähigkeit und der häufig damit einhergehenden depressiven Stimmungen.
Wie sich das Burn Out bewältigen lässt.
Das Burn Out wird durch dauerhaften Stress ausgelöst, daher lässt es sich am besten bewältigen, wenn man den Stresspegel senkt. Das gilt für Führungskräfte, Wissenschaftler, Büroangestellte und gestresste „Familienmanager“. Der kontinuierliche Zeitdruck wird bei den Betroffenen oft noch durch eine fehlende Wertschätzung ihrer Anstrengungen begleitet. Dazu kommen teilweise finanzielle und soziale Probleme. Man hat weniger Zeit für seine Freunde und kann sich selbst nicht mehr weiterentwickeln. So entsteht das Gefühl, die Kontrolle über das eigene Leben zu verlieren.
Es ist sehr wichtig, die Warnsignale des eigenen Körpers wahrzunehmen und nicht zu verdrängen. Wenn sich die Konzentrationsprobleme häufen, unerklärbare Schmerzen auftreten und ähnliche Symptome zu erkennen sind, muss man zurückschalten. In der Praxis bedeutet das: Delegieren lernen, auch einmal Nein sagen und Grenzen stecken. Sonst werden aus den Frühsymptomen einer psychosomatischen Erkrankung womöglich schwerwiegende gesundheitliche Probleme oder eine ernsthafte Depression. Besonders in der heutigen Gesellschaft, aus Turbel und Druck wohin man sieht, wird das Thema Burn Out, häufig nicht ernst genommen. Personen die unter schweren Problemen leiden, werden von Freunden und Familie bestärkt, dass alles gut sei und ihnen nichts fehlen würde, obwohl starke Symptome erkennbar sind. Deshalb sollte man nicht zu lange warten und rechtzeitig Hilfe aufsuchen.
Mit der richtigen Balance das Burn Out überwinden
Meistens stehen die Betroffenen unter einem hohen Arbeitsstress. Sie glauben, unersetzlich zu sein, und haben häufig einen Hang zum Perfektionismus. Kein Wunder, dass es dadurch zu einer Überlastung kommt, die schließlich zum Burn Out führt. Die Work-Life-Balance spielt bei der Stressbewältigung eine Hauptrolle. Wörtlich genommen befasst sie sich mit der Ausgewogenheit von Arbeit und Leben. Natürlich findet das Leben auch während der Arbeitszeit statt, doch grundsätzlich steht hier das Verhältnis von Beruf und Freizeit auf dem Prüfstand. Ein freies Wochenende, der pünktliche Feierabend, wer hiermit Probleme hat, der gehört schon zu den Burn Out gefährdeten Personen. Dabei braucht der Mensch seine Auszeit und auch genügend Pausen, sonst kommt das Leben tatsächlich zu kurz. Die Familienmitglieder und Freunde stärken die soziale Kompetenz, außerdem fühlt man sich ohne zwischenmenschliche Beziehungen einsam und verliert seine Selbstsicherheit. Die Kollegen sind da kein guter Ausgleich, denn wenn man ständig mit ihnen zusammensitzt, spricht man doch nur wieder über die Arbeit. Besser ist es, bestimmte Aufgaben abzugeben, das Familienleben wieder stärker in den Mittelpunkt zu rücken und die eigene Situation zu überdenken. Sportliche Aktivitäten und meditative Übungen sind ebenfalls hilfreich, wenn man nach einem Ausgleich sucht.
Die Gefahren bei Burn Out
Wenn das Burn Out zum Nervenzusammenbruch führt, muss man dringend etwas unternehmen. Auch Unternehmer mit viel Verantwortung sollten sich nicht zu viel zumuten, sondern frühzeitig vorsorgen, um größere Probleme zu verhindern. Die Risiken durch ein Burn Out beziehen sich nicht nur auf psychosomatische Beschwerden und eine verschlechterte Immunabwehr. Folgenschwere Krankheiten können dadurch ausgelöst werden, bis hin zu einer gravierenden Depression und zum Suizid. Gerade sensible Menschen benötigen eine umfassende Prävention gegen Burn Out. Mit einer ganzheitlich aufgestellten Therapie erhalten die Betroffenen eine ideale Unterstützung. Diese beginnt zumeist im Kopf, denn erst wenn man das System verstanden hat, wird die Besserung über das Gefühl in den Körper übertragen. So lassen sich Gereiztheit, Schlafstörungen und ein ungesundes Essverhalten bekämpfen. Die Gefahr von Burn Out verringert sich, wenn man mit einem gezielten Stressmanagement beginnt. Der ständige Drang, noch besser und effektiver zu sein, ist auf Dauer sehr belastend und gefährdet die gesundheitliche Konstitution. Umso mehr sollte man seine Schwachpunkte kennen, die eigenen Strategien zum Nein-Sagen aufstellen und an der Widerstandsfähigkeit arbeiten.
Prophylaxe und Behandlung von Burn Out
Meistens wird das Burn Out durch eine Überforderung verursacht, doch auch eine Unterforderung kann zu gesundheitlichen Problemen führen. Da es ganz unterschiedliche Faktoren sind, die die Stresssymptome beeinflussen, ist eine individuelle Ausrichtung der Stressbewältigung erforderlich. Zu dem erfolgreichen und anerkannten Verfahren gehören unter anderem das autogene Training, Yoga-Übungen, progressive Muskelentspannung und Massagen. Die zumeist sanften, meditativen Therapien helfen dabei, den eigenen Rhythmus wiederzufinden und sich dabei auf die individuellen Fähigkeiten zu besinnen. Das weckt auch die Kreativität. Man lernt sich selbst neu kennen und entdeckt seine Lebensfreude und Energie wieder. Nun darf man jedoch nicht erneut in die Stressfalle tappen und im vorherigen Kreislauf landen, der zum Burn Out führt. Stattdessen gilt es, die innere Balance aufrechtzuerhalten und die täglichen Herausforderungen entspannter anzugehen.
Entspannungsmethoden für mehr Achtsamkeit und Selbstbewusstsein
Die ganzheitlichen Entspannungstechniken erhöhen die Achtsamkeit und unterstützen die Menschen dabei, mehr Rücksicht auf sich selbst zu nehmen. Man darf seinen Körper, den Geist und die Gefühle nicht überstrapazieren, sondern braucht Ruhepausen und Rückzugsorte. So lassen sich Nervosität und Anspannungen gezielt bewältigen. Durch meditative Übungen verhindert man das ständige Kreisen der Gedanken und die Schlafprobleme verschwinden allmählich. Das hilft als Vorbeugung gegen Burn Out und auch im Rahmen einer späteren Therapie. Bei der Konzentration auf sich selbst, das Ein- und Ausatmen, auf die Sinneswahrnehmung und die einzelnen Körperbereiche findet man in eine ruhige Aufmerksamkeit. Diese stellt einen Gegenpol zum Arbeitsstress dar und verdrängt die alltäglichen Grübeleien. Durch regelmäßige, gezielte Achtsamkeitsübungen fühlt man sich ausgeglichener und löst sowohl körperliche als auch seelische Spannungszustände. Diese positive Wirkung konnte wissenschaftlich nachgewiesen werden. Um ein Burn Out zu bewältigen, lohnt sich auch ein individuelles Coaching. Dieses ebnet den Wiedereinstieg in die Arbeit und verhindert, dass man noch einmal in die früheren Gewohnheiten verfällt und es später erneut zum Burn Out kommt.